Für unsere Großeltern waren sie die Stars im Winter, denn nicht nur dadurch, dass sie Wind und Wetter trotzen, sondern auch durch ihre unkomplizierte Art haben sich Kohl, Rüben, Wurzeln und Co. in die Herzen der Menschen eingeschlichen.
Dementsprechend fehlen sie in kaum einer nördlichen Region Europas auf dem Speisezettel. So bürgen klassische Rezepte wie Grünkohl mit Pinkel, Schupfnudel mit Sauerkraut, Schweinebraten und Rotkohl, Meerrettich, Lauchgemüse oder Steckrübeneintopf für guten Geschmack und Sehnsucht nach zu Hause.
Dabei sind gerade die Wintergemüse einfach selbst im Garten zu ziehen und meist auch sehr lange haltbar. Weiß- oder Rotkohl zum Beispiel wird zwar schon im Mai mit etwa 40-50 cm Abstand in gut gedüngte Erde gepflanzt und braucht danach nur etwas Hacken als Unkrautpflege und vor allem Wasser. Seine Erntezeit liegt in manchen Regionen von August bis zum ersten Frost und er ist im Winter vor allem deshalb beliebt, weil er, kühl gelagert, bis ins Frühjahr hinein fast ohne Qualitätsverlust verwendet werden kann.
Wer den leckeren Weißkohl besonders aufwerten möchte, kann dies tun, indem er aus dem Kohl Sauerkraut zubereitet. Durch die bakterielle Fermentation, die die Kohlblätter durchmachen, entsteht nämlich nicht nur der delikate, saure Geschmack, sondern vor allem eine große Portion Vitamin C.
Dazu benötigen Sie ein metallfreies, größeres Gefäß, am besten einen Krautbottich, aber für erste Versuche tut es auch ein neuer und absolut sauberer Kunststoffeimer. Dazu ein ebenso metallfreier Deckel und ein Gewicht. Schneiden Sie zuerst den Kohl in 8 Segmente und von diesen dann sehr dünne Streifchen ab. Diese vermengen Sie in dem Eimer durch kräftiges Kneten mit jodfreiem Salz. Gehen Sie dabei immer Schritt für Schritt vor, eine Lage Kraut mit Salz verkneten, eine neue Lage Kraut darauf und wieder so lange mit Salz verkneten, bis Flüssigkeit austritt und die Blätter weich werden. Zum Schluss das Ganze mit einem Deckel bedecken und gut beschweren.
Auch Lauch oder Porree, wie er vielerorts genannt wird, gehört in die Kategorie der beliebten Wintergemüse. Es gibt zwar Sorten, die schon ab Juli geerntet werden können, doch bevorzugen viele Gartenbesitzer die später reifenden Arten, da diese meist größere und somit ergiebigere Stangen ausbilden.