Eine eigene Biosphäre im Haus, geht das?
Ja, es geht. Denn ein Flaschengarten kann prinzipiell über Jahrzehnte autark existieren und benötigt außer Tageslicht keine weiteren Zugaben von außen. Haben Sie eine ideale Wassermenge in der Flasche eingestellt, so regenerieren sich Wasser, Gase und Nährstoffe selbst in dem Maße, wie sie benötigt werden, um das Leben in der geschlossenen Flasche aufrechtzuerhalten.
Soweit die Theorie, aber wie legt man denn einen Flaschengarten richtig an, damit ein solches funktionierendes Ökosystem entstehen kann? Zuerst benötigen Sie eine große Glasflasche oder auch ein anderes luftdicht verschließbares Glasgefäß. Je größer dieses Gefäß ist, desto besser, denn auch wenn die Pflanzen zuerst klein sind, werden sie unter den guten Wachstumsbedingungen, die in dem Glas herrschen, prächtig wachsen. Dies macht es auch notwendig, dass Sie sich auf wenige Pflanzen beschränken.
Die Flasche vorbereiten
Reinigen Sie die Flasche sehr gründlich am besten mit kochendem Wasser, damit keine Krankheitserreger oder auch Schimmelsporen die Gesundheit Ihrer Pflanzen gefährden können. Geben Sie nun etwa 2 cm hoch sauberen Zierkies oder Blähton, wie man ihn von der Hydrokultur her kennt, in Ihre Glasflasche. Diese sorgt für eine Drainageschicht und verhindert, dass die Erde fault.
Füllen Sie nun vorsichtig eine etwa 3-5 cm dicke Schicht frischer Gartenerde in die Flasche. Versuchen Sie dabei die Flasche schön sauber zu halten. Ein Papier- oder Folientrichter kann erfolgreich verhindern, dass der Flaschenhals schmutzig wird.
Wer ganz sicher gehen möchte, kann die Substrate zuerst in einem alten Topf abkochen, bevor er sie in die Flasche gibt, so haben Pflanzenkrankheiten keine Chance.
Und nun können Sie an die Bepflanzung Ihres Flaschengartens gehen. Dazu ist es wichtig, dass Sie zuerst einmal die passenden Pflanzen aussuchen. Diese sollten möglichst kleinwüchsig sein und vor allem gesund und frei von Parasiten.
Exoten bieten eine schöne Bepflanzung
Da besonders Exoten aus dem Regenwald mit den Lebensbedingungen in der Flasche gut zurechtkommen, können Sie zum Beispiel aus kleinwachsenden Bromelien wie Catopsis nitida , Cryptanthus warren loosei oder Cryptanthus bivittatus wählen. Unter den kleinbleibenden Farnen, sind besonders Aglamorpha heraclae mini , Aplamorpha meyeniana mini , Asplenum daucifolium und Davallia fejeensis lohnenswerte Bewerber. Kleinbleibende Orchideen sind zum Beispiel die weiß blühenden Aerangis citrata, Aerangis rhodostricta und die rosefarben blühende Ascocentrum pusillum oder auch die mehrfarbige Haraella ordorata. Schöne Bodendecker können dekorative Moose und auch ein Zweig des beliebten Bubiskopfs sein.
Die ersten Tage sollten Sie die Wassermenge so steuern, dass am Morgen Tau auf der Flasche zu erkennen ist, im Laufe des Tages sollten die Wände aber abtrocknen. Ist das Biotop zu nass, lassen Sie die Flasche geöffnet, bis die Feuchtigkeit passt. Danach genügt es, wenn Sie regelmäßig die Gesundheit Ihrer Pflanzen kontrollieren.