Haben Sie auch das Gefühl, in den vergangenen Wochen viel zu viel gegessen zu haben? Wenn die Waage diesen Verdacht bestätigt, besteht Handlungsbedarf! Frische gesunde Küche ist nun angesagt – und Kräuter sind hier mehr als nur das Aroma-Tüpfelchen auf dem i.
Kräuter sind eine Wundertüte der Natur: Sie duften herrlich, sind wunderschön anzusehen, geben Speisen das gewisse Aroma-Etwas und unterstützen – so ganz nebenbei – die Gesundheit. Verdauungsfördernd, entzündungshemmend, krampflösend, beruhigend, anregend, blutreinigend, stimmungsaufhellend – die Liste der Wohltaten ist schier endlos. Wer sich für Säure-Basen-Küche interessiert weiß, dass Kräuter basenbildend sind und somit einer Übersäuerung des Körpers vorbeugt, was sich positiv auf unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden auswirkt. Wunderbarer Nebeneffekt frischer Kräuter in der Küche: Das leuchtende Grün auf der Fensterbank macht Frühlingslaune!
Es liegt auf der Hand: Wer eine möglichst große Auswahl von Kräutern verwendet, macht alles richtig! Und von dem Feuerwerk der Aromen, das sich auf der Zunge abspielt, haben wir noch gar nicht gesprochen...
Lust auf frische Aromen
Holen Sie Sich Ihre Lieblingskräuter auf die Fensterbank – entweder als fertig angezogene Pflanzen, die Sie jetzt in Ihrem Garten-Center in reicher Auswahl finden, oder in Form von Samen und Aussaatschalen. Der Vorteil letzterer Variante: Im Saatgutregal finden Sie viele spezielle Sorten und neue Züchtungen, die Ihre Geschmacksknospen in Begeisterung versetzen werden. Schnittlauch (toll: ’Staro’) und Petersilie (unbedingt ’Rialto’ probieren) zählen zur Grundausstattung; darüber hinaus kann jeder nach eigenem Gusto „aufstocken“.
Wer die italienische Küche liebt, kommt um Basilikum nicht herum; eine klassische grünblättrige Sorte ist ’Grünes Genoveser’ mit großen Blättern und intensivem Aroma, während ’Chianti’ mit rotem Laub lockt. Wer auch ungewöhnliche Geschmacksvarianten schätzt, probiert den neuen einjährigen Kerbel ( Anthriscus cerefolium ) ’Massa’, der schnell wächst und ein angenehm würziges Anisaroma entfaltet; perfekt in Suppen, Salaten und Sauce Hollandaise sowie zu Fisch. Ein echter Tausendsassa ist das Salzkraut ( Salsola komarovii ) ’Osaka’, das aus Japan stammt und dank seiner fleischigen Blätter mit salzigem Aroma Kochsalz reduzieren hilft.
So schmeckt Asien
Gerade im Frühjahr schätzen wir die asiatische Küche mit knackigem Wok-Gemüse und prickelnden Aromen. Klar, dass man dazu die einschlägigen Asia-Kräuter parat haben muss. Richten Sie auf der Küchen-Fensterbank eine kleine „Asia-Abteilung“ ein. Kaufen Sie die Kräuter jetzt in Ihrem Garten-Center als fertige Pflanzen oder säen Sie sie auf der Fensterbank selbst an. Koriander ist schon ein alter Bekannter; wer auf neue Geschmackserlebnisse aus ist, sollte die raffinierte Sorte ’Caribe’ probieren. Zimt- und Thai-Basilikum geben Salaten, Wok-Gerichten und Currys den ultimativen Kick; empfehlenswert ist auch die Sorte ’Siam Queen’, die rötlichgrüne Blätter trägt und durch süß-aromatisches Aroma überzeugt. Echtes Zitronengras ( Cymbopogon citratus ) macht das Asia-Dream-Team komplett; das mehrjährige Süßgras duftet und schmeckt intensiv nach Zitrone.
Entdecken Sie Japan: Wer selbst aussät, kann die als Neuheit angebotene und in unseren Breiten immer noch seltene Japanische Petersilie Mitsuba ( Cryptotaenia japonica ) ausprobieren. Das mehrjährige Kraut schmeckt mild nach einer Mischung aus Sellerie, Kerbel, Sauerampfer und Nelken. Ein weiterer Vertreter der japanischen Kräuterwelt ist Shiso ( Perilla frutescens ), das als Sushi-Gewürz verwendet wird. Mit seinem dunkel violetten Laub ist die Einjährige Blickfang auf der Fensterbank und später im Kräuterbeet.
Wilde Muntermacher
Im Frühjahr lechzt der Körper nach innerer Reinigung, nach neuem Schwung und Lebenslust. Wildkräuter aus dem Garten helfen uns dabei. Wir stellen Ihnen ein Trio vor, das es in sich hat!Immer der Nase nach
Dies ist das Motto des Bärlauchs ( Allium ursinum ). Denn den durchdringenden Knoblauchduft riechen wir schon, bevor die leuchtend grünen, leicht glänzenden Blätter des Bärlauchs, auch Wilder Knofel, Waldknoblauch, Hexenzwiebel, Zigeunerlauch oder Latschenknofel genannt, in Sicht kommen. Feucht und humusreich sollte der Standort sein, gerne unter Bäumen und Sträuchern. Frisch zubereitetes Bärlauch-Pesto ist im Frühjahr ein kulinarisches Muss!Sauer macht lustig
Und wer lacht, bleibt gesund. So könnte man die Wohltaten des Sauerampfers auf den Punkt bringen. Sauerampfer ( Rumex acetosa ) findet man am Wegrand und auf Wiesen, aber auch der Anbau im Garten ist völlig problemlos, beispielsweise mit der Sorte ’Sperling’s Frühjahrskur’. Feine Zungen bevorzugen jedoch Zuchtformen mit zarteren Blättern und milderem Aroma wie beispielsweise Blut-Ampfer ( Rumex sanguineus ) ’Bloody Dock’. Die Aussaat erfolgt im Februar/März im Gewächshaus und ab Mai im Freiland auf humosen Boden ohne Staunässe; geerntet wird von Mai bis November. Die würzigen Blätter geben Salaten und Suppen, Fischgerichten und Omelettes das gewisse Etwas. ’Bloody Dock’ eignet sich auch für die Gefäßkultur – und ganz nebenbei besitzen die rot geäderten Blätter noch enormen Zierwert.Unkraut? Irrtum!
Löwenzahn ( Taraxacum officinale ) treffen Gärtner in der Regel nicht allzu gerne im Garten an – beim Gourmet-Löwenzahn ’Sperling’s Lyonell’ sieht die Sache jedoch ganz anders aus. Er wurde eigens für den Gemüsegarten gezüchtet; die frischen Blätter schmecken angenehm mild. Aussaat im Frühling auf nicht allzu nährstoffhaltigem Boden. Die ersten Blätter sind die zartesten. Dieser Gourmet-Löwenzahn bereichert jeden Salat und Kräuterquark und macht auch Suppen zu etwas Besonderem.