Unkraut – eine Definitionsfrage
Nachhaltiger Anbau und naturnahe Gärten haben unsere Betrachtungsweise für Unkräuter in den letzten Jahrzehnten geändert. Wo man früher sofort mit der Giftspritze zu Werke ging, begegnet man vielerorts unerwünschten Pflanzen mit sehr viel mehr Gelassenheit. Man könnte sagen, Unkraut ist häufig eine Frage des Standortes.
Denn viele moderne Gartenbesitzer haben Giersch, Brennnessel, Hirtentäschel und Wegeraute nicht nur gerne in der kreativen Küche, sondern kennen auch deren Wert für einen gesunden Boden und gesunde Pflanzen. So verwenden sie die Kräuter gerne als Jauchen, um ihre Zier- und Nutzpflanzen zu düngen und zu stärken. Und einige Leguminosen sind als Gründünger sogar ausgezeichnete Helfer bei der Bodenverbesserung.
Gartenwege unkrautfrei
Aber nichtsdestotrotz ist es lästig, wenn der Gartenweg kaum noch erkennbar ist, da er in Moos und Gras erstickt, die frisch gesäten Sommerblumen in Klee und Löwenzahn ertrinken und der eigentlich englische Rasen dank dem schönsten Klee eher einer fetten Kuhweide ähnelt.
Wer seine Gehwegplatten unkrautfrei halten möchte, aber das Auszupfen und Auskratzen der Fugen scheut, kann sich auch damit behelfen, dass er das Unkraut mit heißem Wasser begießt. So werden die Pflanzen abgesengt und verwelken innerhalb von ein paar Tagen. Einen ähnlichen Effekt hat man auch, wenn man mit einem speziellen Brenner zu Werke geht.
Die Wiese in Rasen verwandeln
Wer einen Rasen sein eigen nennt, der inzwischen eher einer Blumenwiese gleicht, sollte sich verschiedene Gedanken machen. Rasen, der optimale Bedingungen vorfindet, lässt normalerweise nicht zu, dass sich eine große Zahl an Unkräutern niederlässt. Leidet er jedoch unter Nährstoffmangel oder wird regelmäßig zu kurz geschnitten wird er zu sehr geschwächt, um sich gegen die Konkurrenz zur Wehr zu setzen.
Auch Rasen, der auf zu schattigen Flächen wachsen soll oder der mit saurer Erde und Staunässe kämpfen muss, wächst schlecht und neigt zu Moos und Unkrautbewuchs. Anstatt sich auf Dauer mit den gleichen Problemen herumschlagen zu müssen, können Sie sich überlegen, ob Sie den Bereich nicht vielleicht lieber umgestalten möchten. Ein schattiger Sitzplatz unter einem dichten Blätterdach ist im Sommer ein willkommener Rückzugsort, mit einer dunklen Gewebematte unter einer Schicht Kies oder Rindenmulch brauchen Sie sich in Zukunft keine Gedanken mehr um das Unkraut zu machen.